Fachkräfte aus der Türkei – wer wagt, gewinnt!

Haben Sie gewusst, dass das Durchschnittsalter in der Türkei bei ca. 25 liegt? Deutschland geht bereits über die 45 hinaus. In der Türkei leben viele junge, gut ausgebildete Menschen, die  den Blick auf Deutschland gerichtet haben. Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz, eingeführt am 01. März 2020 erlaubt nun auch Fachkräften aus den sogenannten Drittstaaten, also Ländern, die außerhalb der EU sind, in Deutschland eine Arbeit aufzunehmen. Pflegekräfte, Techniker/innen, Handwerker/-innen, Köche/-innen, Fernfahrer/-innen, Lehrer/-innen, IT-Spezialisten/-innen – lassen Sie sich vom Gendern nicht irritieren – setzen die Segel neu und richten sie gen Norden zu uns. Wir in Deutschland leiden nämlich unter einer Plage, genannt Fachkräftemangel, und rufen nach Hilfe.

In den nächsten Jahren werden zum Beispiel immens viele Pflegekräfte gebraucht und kaum Nachwuchs ist vorhanden. Durch die schwierigen Arbeitsumstände klopfen sogar immer mehr Pfleger und Pflegerinnen den Beruf in die Tonne, weil sie nicht mehr können vor lauter unbezahltem Stress. Da muss sich aber auch wirklich etwas ändern. Während manche nicht systemrelevante Berufsgruppen sich eine goldene Nase verdienen mit kaum einem Handschlag, werden unsere unverzichtbaren und systemrelevanten Pfleger und Pflegerinnen stiefmütterlich behandelt im Wohlstandsland Deutschland. Und doch möchten viele junge Pfleger und Pflegerinnen, Krankenschwestern und Krankenpfleger die schöne mediterrane Heimat verlassen und in den kalten Norden kommen, weil es hier zumindest Arbeit für sie gibt. Kann ich ihnen nicht verdenken, denn schließlich muss ein Mensch beginnen, in jungen Jahren etwas für das Alter zu tun, damit nicht die Altersarmut irgendwann über sie herrscht. Welch ein Alptraum. Davon können einige Rentner und Rentnerinnen in Deutschland ganze Arien singen. Ich hoffe, da kommt auch endlich eine würdevolle Regelung ins Gesetzbuch, damit alle unsere Senioren die wohlverdiente Rentnerzeit in menschenwürdiger Weise verbringen können, anstatt in Mülleimern zu wühlen, wie ich heute Morgen voller Entsetzen an einer Ampel in Duisburg gesehen habe. Kommen wir aber zurück zu unseren Fachkräften aus der Türkei.

Es warten in der Türkei genau die Pfleger und Pflegerinnen auf ein Wunder, damit sie ihre gute Ausbildung und Erfahrung endlich in Einsatz bringen können. Wissen Sie, warum zum Teil die ausländischen Fachkräfte leistungswilliger sind, als die einheimischen? Dankbarkeit soll eine immense Antriebskraft haben, ließ ich mir sagen. Die ausländischen Fachkräfte sind dankbar, wenn sie endlich in Deutschland ankommen und ihre Arbeit aufnehmen. Deshalb sind sie stressresistenter.

Für mich ist es jedes Mal eine echte Herausforderung, deutsche Firmen anzusprechen und vorzuschlagen, die vakanten Stellen mit Fachkräften aus der Türkei zu besetzen. Irgendwie hausieren Vorurteile in den kleinen grauen Zellen und lassen manchen Personaler im Denken stagnieren. Es ist mir ein Rätsel, wie ein Unternehmen, dass händeringend nach Personal im Land sucht und nicht findet, sich mit über den Tellerrand schauen derart schwertun kann. Dabei ist es so einfach:

Mich ansprechen, sich all die vielen Bewerbermappen anschauen, über Zoom oder Skype Bewerbungsgespräche führen und nach der Entscheidung für einen oder mehrere Kandidaten alles Weitere mir überlassen.

Ich bin zuversichtlich, dass die Fachkräftegewinnung aus der Türkei von Tag zu Tag immer besser angenommen wird. Servus…